Glutenfreie Ernährung
Nur etwas für Menschen mit Zöliakie?
Weizenkleber, Weizenprotein, Klebereiweiß – diese Begriffe stehen für nichts anderes als für Gluten.
Stars wie Victoria Beckham ernähren sich laut diverser Klatschblätter glutenfrei. Was für Menschen mit einer Zöliakie, also einer Allergie gegen das Klebereiweiß Gluten notwendig ist, gibt Ernährungsexperten bedenken. Zumindest bei Nichtallergikern, die sich für eine glutenfreie Ernährung entscheiden.
Was ist eine Zöliakie?
Menschen mit einer Zöliakie, bei Erwachsenen Sprue genannt, haben eine lebenslange Lebensmittelunverträglichkeit gegenüber Gluten, das in den bekannten Getreidesorten: Weizen, Gerste, Hafer Roggen, Dinkel, Einkorn, Kamut, Bulgur Grünkern und Emmer enthalten ist.
Ein Allergiker bekommt nach dem Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel die typischen Symptome wie: Durchfall, Blähungen oder massigen Stuhlgang, aufgedunsenen Bauch, Gesichtsblässe und Gewichtsverlust.
Man geht davon aus, dass jeder Zweihundertste in Deutschland betroffen ist. Wird die Glutenunverträglichkeit bereits im Kindesalter festgestellt, spricht man von Zöliakie, sonst von Sprue.
Das Angebot an glutenfreien Produkten und deren Vielfalt hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Menschen, die an einer Zöliakie/Sprue leiden, müssen im Prinzip auf nichts verzichten.
Glutenfrei ernähren – ein Trend für Nichtallergiker?
Käufer glutenfreier Produkte sind nicht immer ausschließlich Menschen, die eine Glutenunverträglichkeit haben. Es scheint in Mode gekommen zu sein, glutenfreie Lebensmittel zu kaufen, obwohl es dafür keine medizinische Notwendigkeit gibt.
Was für Allergiker gut ist, ist also für jeden gut? Die Basis glutenfreier Lebensmittel ist Mais und Reis mit einem hohen Kohlenhydratanteil. Und hier gibt es ein Problem – der glykämische Index (Abkürzung GI). Ein GI ist im Prinzip eine Maßeinheit, um zu bestimmen, wie stark die Blutzucker steigernde Wirkung eines Lebensmittels Einfluss auf den Menschen hat.
Ernährungsexperten empfehlen den Verzehr von Lebensmitteln mit einem niedrigen GI. Der Kohlenhydratanteil ist ausschlaggebend für die Beeinflussung des Blutzuckerspiegels. Bei glutenfreien Lebensmitteln wird als Hauptbestandteil überwiegend Mais oder Reis eingesetzt. Der glykämische Index bei diesen Rohstoffen ist sehr hoch – im Durschnitt liegt für Maismehl bei 70, bei Reismehl gar über 90. Verzehrt man also glutenfreie Lebensmittel, ernährt man sich mit Unmengen an Kohlenhydraten. Dies kann unter Umständen einen Anstieg des Körpergewichts bedeuten, besonders dann, wenn wenig Sport getrieben wird.