Sport und Lower-Carb
„Ohne Kohlenhydrate kann ich doch keinen Sport treiben.“ Mit dieser Aussage werde ich oft konfrontiert. Nur sehr wenige Menschen essen gar keine Kohlenhydrate. Daher kann ich die meisten beruhigen, dass Sie mehr als genug Kohlenhydrate zu sich nehmen. Denn: Die es wirklich schaffen sich ohne Kohlenhydrate zu ernähren, treiben meistens einen extremen leistungsorientierten Sport.
Sport ohne Kohlenhydrate – geht das?
Klar geht das. Das kann ich, nicht nur aus eigenen Erfahrungen, bestätigen. Der Körper gewöhnt sich an eine Lower Carb Ernährung sehr schnell. Die extrem hohe Zufuhr an Kohlenhydraten, die in den täglichen Lebensmitteln versteckt sind, benötigt der Körper nicht. Oft wird mir entgegnet, dass man bereits versucht hat, ohne Kohlenhydrate Sport zu treiben und sich dabei, schlapp, kraftlos und motivationslos gefühlt hat. Das kommt leider viel zu oft vor. Viele erhoffen sich Ergebnisse, die nicht realistisch sind.
Es ist ein Prozess, ohne Kohlenhydrate Sport zu treiben
Wer auf einmal die Kohlenhydrate zu stark reduziert, den wird der Körper mit den schon genannten Symptomen „bestrafen“. Denn für den Körper ist es so schön einfach, aus Kohlenhydraten, vor allem den leckeren kurz-kettigen Kohlenhydraten – auch Zucker genannt, Energie zu gewinnen. Das können wir sehr gut bei Traubenzucker sehen. Nach dem Verzehr fühlen wir uns bereits kurze Zeit später leistungsfähiger. Wir wollen es unserem Körper aber nicht so leicht machen, denn unser Körper besitzt genug gespeicherte Energie.
Energie soll aus der Fettverbrennung gewonnen werden
Meist beginnt der Wunsch, das Gewicht zu reduzieren, mit einer Ernährungsumstellung. Schnell merkt man aber, dass körperliche Aktivität, das Vorhaben positiv beeinflusst. Genau so langsam, wie man beginnt Kohlenhydrate zu reduzieren, sollte man mit dem Sport beginnen. So gewöhnt man den Körper richtig daran, dass er keine Kohlenhydrate bekommt, die er in Energie umzuwandeln hat. Der Körper soll sich die Energie, aus den Fettreserven holen. Denn genau dieses möchten wir verlieren.
Wir müssen nur wollen
Für kurze körperliche Anstrengungen holt sich der Körper seine Energie aus den Kohlenhydratspeichern. Selbst bei einer Lower Carb Ernährung sind diese zur Genüge gefüllt, um schnelle, kraftvolle Aufgaben zu meistern. Je weniger Kohlenhydrate wir zu uns nehmen, desto früher muss der Körper an die Fettspeicher, um Energie gewinnen zu können. Hierbei handelt es sich „leider“ um einen Prozess, an dem sehr viele scheitern, weil Sie denken: Wenn es nicht sofort klappt, klappt es nie. Aber der Körper braucht Zeit, um sich an diese Umstellung zu gewöhnen. Mit der Zeit passt er sich immer besser daran an.
Was gibt es zu beachten?
Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen und sich realistische Ziele zu stecken. Das eine Kilo pro Monat ist ein sehr tolles Ziel. Das hört sich wenig an, sind innerhalb eines Jahres aber über 10kg. Mit dieser Zielsetzung kann man auch mal einen Monat wieder reinholen, wenn mal wieder alles auf einmal zu erledigen war und für die Ernährung zu wenig Zeit blieb.
Wie trainiere ich richtig?
Sie müssen sich die Frage stellen: Was macht Ihnen Spaß? Sich immer zum Sport zu zwingen ist keine Lösung. Ein Scheitern wäre vorprogrammiert.
Wenn Sie gerne kurz und dafür intensiv trainieren, könnte Ihr Training wie folgt aussehen: zweimal die Woche ein moderates Krafttraining und einmal die Woche eine Ausdauereinheit von über einer Stunde. So bauen Sie Muskeln auf, die Ihr Körper zu jeder Zeit, auch wenn Sie schlafen, mit Energie versorgen muss. Mit der Ausdauereinheit gewöhnen Sie Ihren Körper an längere Belastungen, bei dem er auf Energie aus Ihren Fettzellen zugreifen muss. Ein guter Richtwert für Ihre Ausdauereinheit: Sie müssen sich nebenher gut unterhalten können, dann haben Sie Ihre passende Geschwindigkeit. Der Puls ist ein ungünstiger Indikator, da Lebensalter, Trainingserfahrung und genetische Eigenschaften zu große Unterschiede verursachen.
Sie sollten sich jemanden aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis suchen, der mit Ihnen den Weg zum Wunschgewicht gehen möchte. Es gibt keine bessere Motivation, als zwei oder sogar eine ganze Gruppe mit der man Sport treiben kann.
Wenn Sie gerne das Haus verlassen oder schwimmen, kann der Weg über zwei oder drei Ausdauereinheiten pro Woche der richtige sein, um die schon richtige Lower Carb Ernährung zu unterstützen. Hier gilt fast das Gesetz, je mehr desto besser, bzw. je länger desto besser. Bei einem Tempo, bei dem Sie sich gut unterhalten können, sollten Sie mindestens eine Stunde Sport treiben. Egal ob Schwimmen, Radfahren, Laufen, Inlineskaten oder worauf Sie gerade Lust haben.
Praxis-Tipps
Ganz wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Unser Körper besteht zum größten Teil aus Wasser und schon Schwankungen von deutlich unter einem Prozent belasten unseren Körper sehr.
Eine dem Wetter und der Jahreszeit angepasste Kleidung. Es bringt Ihnen nichts, wenn Sie abends noch schnell in kurzen Hosen im Herbst eine Runde laufen gehen und Ihr Körper die nächsten drei Tage geschwächt und anfällig für Krankheiten ist.
Gutes Schuhwerk. Wenn man in der Nähe Grüngebiete hat, gibt es fast nichts Schöneres, egal zu welcher Jahreszeit, dort Sport zu treiben. Aber auf diesen Wegen sind oft Wurzeln und ausgewaschene Schlaglöcher. Gutes Schuhwerk gleicht hier sehr viel aus und verhindert unnötige Verletzungen.
Moderat Anfangen und sich langsam steigern. Es wird Ihnen immer einfacher fallen und mit dem Ergebnis, kommt von ganz allein die Bestätigung, dass dies der richtige Weg ist.