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Cheat-Day: Macht das wirklich Sinn oder ist es doch eher schädlich?

„Heute habe ich meinen Cheat-Day“ – das haben wir alle schon einmal gehört, doch wir stellen uns heute kritisch die Frage: macht der Cheat-Day überhaupt Sinn oder steht er dem Abnehmerfolg im Wege?

Der Beitrag zum Video

Wir alle haben Bilder von den legendären Cheat-Days so manches Hollywood-Stars, wie Dwayne Johnson,  gesehen.  Die Mengen an Nahrung können doch nicht gut für die Erreichung unserer Ziele sein – oder etwa doch? Erst einmal vorab empfehlen wir unseren Kunden, die in die Lower-Carb Ernährung einsteigen, innerhalb der ersten drei Wochen der Ernährungsumstellung auf einen Cheat-Day zu verzichten. In dieser Zeit befindet sich der Körper in der Lernphase und muss noch Umstrukturierungen vornehmen, bei denen der Cheat-Day stören würde.

Die verschiedenen Aspekte des Cheat-Days

Der physiologische Aspekt des Cheat-Days liegt darin, bei einer stark kohlenhydratreduzierten oder ketogenen Ernährung an einzelnen Tagen eine starke Insulinreaktion auszulösen. Dies dient der Leptin-Regulierung.  Leptin ist ein Hormon, das dem Körper überschüssiges Fett signalisiert, das verbrannt werden darf.  Leptin kann jedoch gerade in langen Phasen der Ernährungsumstellung dazu neigen, diese Signale nicht auszusenden. Hier kommt der Cheat-Day ins Spiel und sorgt mit einer hohen Kalorien- und Kohlenhydratzufuhr dafür, dass das Leptin wieder die richtigen Signale senden kann. Aber Achtung: Der physiologische Effekt wird meist nur von Sportlern und Bodybuildern eingesetzt, um ihrem Ziel der Fettreduzierung noch näherzukommen. Für den normalen Konsumenten macht der Cheat-Day erst nach drei Wochen Sinn und dabei sollte man auch nicht gleich wie „The Rock“ anfangen, sich mehrere Pizzen einzuverleiben. Stattdessen sollte man dennoch auf seine Ernährung achten.  Ein süßer Aufstrich auf dem Frühstücksbrötchen oder ein zuckerhaltiger Snack am Mittag reichen meist vollkommen aus, um den physiologischen Effekt zu triggern. Wer sich beim Cheat-Day übermäßig vollstopft, fühlt sich spätestens am selben Abend noch schlecht, da der Körper diese Mengen an Nahrung gar nicht verarbeiten kann.

Der psychologische Nutzen eines Cheat-Days ist recht gering. Seine einzige Aufgabe ist es, den Menschen zu motivieren, die Ernährungsumstellung länger durchzuhalten. Doch anstatt eines festen Schummeltags, sollte man sich im Alltag bewusst dazu entscheiden, zu besonderen Gelegenheiten seine eisernen Ernährungsregeln zu brechen und diesen Regelverstoß dann bewusst genießen. Sei es das Stückchen Kuchen bei der Großmutter oder der Muffin beim gemütlichen Kaffeetrinken: Wer sich bewusst mit einzelnen Cheat-Meals belohnt und danach wieder seiner ernährungsbewussten Routine folgt, braucht keinen Cheat-Day. Wichtig hierbei ist aber: Das Cheat-Meal sollte etwas Besonderes sein und nicht jeden zweiten Tag zu sich genommen werden – wer die ganze Zeit schummelt, erzielt schließlich keine Ergebnisse.

Fitnesscoach Peter Hinojal

Peter Hinojal

Fitnesscoach, Personaltrainer, Autor, Ernährungscoach & Schulungsleiter

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