Besonders Menschen, die vor Lower-Carb viele Kohlenhydrate in Form von Brot, Reis oder zuckerhaltigen Getränken zu sich genommen haben, müssen ihren Körper allmählich umerziehen. Der Körper ist es gewohnt, schnelle Energie aus Kohlenhydraten zu bekommen. Jetzt drehen wir dieser Energiequelle den Hahn ab. Die Folge: Es kommt zu einem Energieengpass, denn wir in Form von Müdigkeit wahrnehmen. Viele Organe, wie die Leber oder die Bauchspeicheldrüse, müssen erst wieder erlernen, wie sie Energie aus Fetten gewinnen können.
Wird die Kohlenhydratzufuhr stark reduziert, reagiert der Körper mit der Ausschüttung von überschüssigem Wasser. Nahezu jeder Lower-Carber kann bestätigen, dass besonders in den ersten Tagen eine starke Gewichtsreduzierung auftritt — dank des Flüssigkeitsverlustes. Da unser Körper aber neben der Flüssigkeit auch wichtige Elektrolyte ausschüttet, kann es hier schnell zu einem Mangel kommen. Die Unterversorgung mit Natrium, Kalium und Magnesium sorgt häufig für Müdigkeit. Dieser kann man aber mit der Zuführung der fehlenden Elektrolyte entgegenwirken.
Wir empfehlen daher, den Körper schrittweise umzustellen. Besonders Menschen, die zuvor wenig getrunken haben, neigen plötzlich dazu, weit mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Die erhöhte Flüssigkeitsaufnahme und die Reduzierung der Kohlenhydrate können in Kombination den Körper überfordern. Der Körper reagiert meist noch intensiver mit der Ausscheidung von überschüssigem Wasser und damit leider auch mit der Ausscheidung von wichtigen Elektrolyten.
Jeder muss sich bei der „Treibstoffumstellung“ bewusst machen, dass der Kohlenhydrat-Tank erst einmal geleert werden muss, um den Körper zur Fettverbrennung zu zwingen. Erst, wenn ihm keine Kohlenhydrate mehr zur Verfügung stehen, bedient er sich an den Fettreserven. Studien zeigen, dass die Umstellung durchaus acht bis zwölf Wochen dauern kann. Doch durchhalten lohnt sich: Der Körper lernt durch die Umstellung dauerhaft Fette und Kohlenhydrate besser zu verbrennen.