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Wie viele Mahlzeiten am Tag sollte ich bei Lower-Carb essen?

Gerade bei der Umstellung auf die Lower-Carb Ernährung kommt immer wieder die Frage auf, wie viele Mahlzeiten man am Tag wirklich zu sich nehmen sollte. In der heutigen Sprechstunde zeigen wir dir, worauf du achten solltest.

Der Beitrag zum Video

Eine für alle Menschen geltende Faustformel gibt es auch bei der Lower-Carb Ernährung nicht, insbesondere, wenn es um die Anzahl der Mahlzeiten geht. Wie bereits in vielen unserer Fitness-Sprechstunden erwähnt, kommt es immer auf die Ziele an, die ihr mit eurer Ernährungsumstellung verfolgt. Das Schlüsselwort hierbei ist Insulin.

Muskelaufbau: mehr ist mehr?

Ist man zum Beispiel noch jung und möchte Muskeln aufbauen, ist das Speicherhormon Insulin wichtig. Insulin wird hierbei benötigt, um die Aminosäuren und Nährstoffe — und somit auch potenzielle Energie — in der Zelle abzuspeichern. Nimmst du alle zwei bis drei Stunden proteinreiche Nahrung zu dir, wird die Insulin-Ausschüttung immer wieder angeregt – jedoch nicht im gleichen Maße, wie bei kohlenhydratreichen Lebensmitteln. Dieser Prozess ist wichtig, um die sogenannte MTor-Reaktion auszulösen und den Körper damit vom Abbau auf den Aufbau von neuen Muskelstrukturen umzuschalten.

Fettverbrennung: ist weniger mehr?

Für Menschen, die überschüssige Pfunde und Fettreserven loswerden möchten, verhält es sich mit der Mahlzeitgestaltung etwas anders. Hier empfehlen wir es eher so zu machen, wie es bereits deine Oma früher gemacht hat: Nimm seltener Mahlzeiten zu dir, iss dich dafür aber richtig satt. Grund hierfür ist erneut die Insulin-Ausschüttung im Körper.

Während der Insulinspiegel nach der Nahrungsaufnahme ansteigt, erhält der Körper durch die langen Essenspausen die Möglichkeit, das Insulin wieder abzubauen. Das Hormon Glukagon hilft dabei, die Energie aus den Körperspeichern zu lösen und freizusetzen. Das passiert jedoch nur in der Abwesenheit von Insulin. Wer zum Beispiel das Frühstück ausfallen lässt und zwei bis drei nährstoffreiche Mahlzeiten zu sich nimmt, tut seinem Körper etwas Gutes. Denn: Der Körper kann durch den anhaltend niedrigen Insulinspiegel bereits in den Nachtphasen mehr Fett verbrennen und kommt gerade in den frühen Morgenstunden noch einmal auf Hochtouren, bevor die nächste Mahlzeit aufgenommen wird.

Dieser Erziehungsfehler sorgt für falsche Vorstellungen

Niemand muss ständig Nahrung zu sich nehmen, wenn er nicht ganz bestimmte Ziele damit verfolgt. Doch gerade das haben wir als Kinder gelernt. „Ohne Frühstück gehst du nicht aus dem Haus“ haben wohl viele von uns zu hören bekommen. Dann gab es in der Schule die erste große Pause, in der es wieder etwas zu essen gab – gefolgt von einem Stück Obst in der nächsten kleineren Pause. Nach der Schule folgte das Mittagessen und vor dem Sport am besten noch eine Banane, damit man nicht umkippt. Abgeschlossen wird das Ganze dann vom Abendbrot und einem späteren kleinen Snack. Das sind sieben Mahlzeiten, die wir an einem Tag zu uns genommen haben.

Viele dieser erlernten Strukturen bleiben uns im Erwachsenenalter erhalten und sorgen für Probleme. Die Folge: Das im Körper aufgebaute Insulin hat kaum Gelegenheit sich abzubauen und die Fettverbrennung anzuregen. Auf die Art der jeweiligen Snacks wollen wir an dieser Stelle am besten gar nicht erst eingehen – gesund sind sie meistens nicht.

Fitnesscoach Peter Hinojal

Peter Hinojal

Fitnesscoach, Personaltrainer, Autor, Ernährungscoach & Schulungsleiter

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