Axtwerfen | Mit Kraft und Geschick zum Sieg
Viele moderne Sportarten haben sich aus den Kriegskünsten entwickelt. So gab es bei den Brot-Spielen im antiken Griechenland Wettläufe, die in voller Rüstung und mit Schild und Speer ausgetragen wurden. Die Wettbewerbe im Pistolen-, Gewehr- und Bogenschießen sind, genau wie der Speerweitwurf aus der Notwendigkeit hervorgegangen, sich im Umgang mit Waffen zu üben. Disziplinen wie Degen-, Florett- und Säbelfechten haben genau wie Boxen oder Ringen keine zivilen- sonder militärisch-kriegerische Ursprünge. Umso mehr verwundert es, dass ausgerechnet eine martialisch anmutende Sportart wie das Axtwerfen nicht aus den Kampfkünsten, sondern aus der Freizeitbeschäftigung skandinavischer und kanadischer Holzfäller hervorgegangen ist.
Axtwerfen – in die Mitte oder aus der Distanz
Wettkämpfe im Axtwerfen werden überwiegend in zwei verschiedenen Disziplinen ausgetragen. Es gibt Wettbewerbe im Bulls Eye- und Distanzwerfen. Beim Bulls Eye (auch als Standard Disziplin bezeichnet) geht es darum, ein 50cm durchmessendes Ziel mit 5 konzentrischen Zonen zu treffen. Das Ziel befindet sich gemessen vom Zentrum aus in einer Höhe von 1.3m bis 1,6m. Die Trefferzonen sind farblich voneinander abgehoben und haben unterschiedliche Durchmesser (ähnlich wie beim Bogenschießen). Von innen nach außen sind dies: schwarz (10cm), weiß (20cm), rot (30cm), weiß (40cm) und rot (50cm).
Ein Treffer ins schwarze Zentrum des Zieles wird mit 5 Punkten gewertet die anderen Zonen mit 4-3-2-1 abhängig von der Entfernung zur Mitte der Scheibe. Geworfen wird aus Entfernungen von 4m bzw. 7m. Es ist allerdings erlaubt bis zu 2m weiter vom Ziel entfernt Aufstellung zu nehmen. Jeder Teilnehmer hat insgesamt 21 Versuche, wobei die Punkte am Ende summiert und so der Sieger ermittelt wird.
Bei der zweiten Disziplin (Große Distanz) geht es darum das 1m durchmessende Ziel aus möglichst großer Entfernung zu treffen. Geworfen wird hierbei aus 3m breiten Zonen. Mindestentfernung vom Ziel sind 4m, so dass die erste Zone vom 4m bis 7m reicht. Es wird für jeden Wurf die exakte Distanz gemessen und zwar vom führenden Fuß aus. Ist einer der drei Versuche die der Teilnehmer pro Zone hat erfolgreich, kann er in die nächst weiter entfernte Zone aufrücken. Gewinner ist wer die größte Distanz zum Ziel erreicht.
Axtwerfen – Hobby und Freizeitspaß
Die relativ geringe Zahl aktiver Sportler in diesem Bereich, trägt dazu bei, dass das Axtwerfen eher als Hobby, denn als „echter“ Sport wahrgenommen wird.