Zink für mehr Testosteron?
Mehr Kraft mehr Muskeln mehr Testosteron. Und das alles nur mit Zink?
Zink hat also einen nachweislich positiven Effekt auf viele trainingsrelevante Faktoren. Über die Nahrung bekommt man Zink vor allem durch den Verzehr von Fleisch, Eiern, Hülsenfrüchten und ganz besonders Muscheln. Bleibt die Frage, wie viel Zink sinnvoll ist, denn eine zu hohe Aufnahme (über 100 mg am Tag) kann langfristig kritisch werden, auch weil eine zu hohe Zufuhr von Zink zu einem Kupferdefizit im Körper führen kann (Duncan et al. 2015). Auf der anderen Seite sind die Empfehlungen der DGE mit bis zu 10mg Zink pro Tag für aktive Sportler zumindest kritisch zu hinterfragen. Wie so oft, liegt die Wahrheit vermutlich in der Mitte. 40mg pro Tag werden zumindest von National Research Council (2001) für unbedenklich bei Langzeitgebrauch angesehen.
Aufpassen solltet ihr auf jeden Fall noch hinsichtlich der vorliegenden Verbindung. Die beste Form, in der ihr Zink bekommen könnt, ist Zinkhistidin, gefolgt von Zinkgluconat, Zinksulfat, Zinkoxid und Zinkcarbonat. (Mittmann 2001)
Abschließend jedoch ein paar ernüchternde Worte: Es ist nicht möglich, mit Zink den körpereigenen Testosteronlevel über das natürliche Maß hinaus zu erhöhen. Wer also bereits einen super Testosteronlevel hat, wird hinsichtlich dieser Wirkung kaum profitieren. Die Vielzahl der Nutzen des Mineralstoffes sorgt jedoch dafür, dass eine moderate Zink-Supplementation in den meisten Fällen durchaus sinnvoll sein dürfte.
Literatur
Duncan A, Yacoubian C, Watson N, et al: The risk of copper deficiency in patients prescribed zinc supplements. Journal of Clinical Pathology 2015; 68: 723-725.
FU Berlin: Die biochemische Bedeutung von ZINK. URL: http://ebookbrowse.com/ws0405-zink-referat-b-pdf-d286467594.
Jalali et al. Impact of oral zinc therapy on the level of sex hormones in male patients on hemodialysis. Ren Fail 2010.
Kilic: Effect of fatiguing bicycle exercise on thyroid hormone and testosterone levels in sedentary males supplemented with oral zinc. Neuro Endocrinol Lett. 2007.
Mittmann, U: Bioverfügbarkeit von Zinkpräparaten. Deutsche Apothekerzeitung. DAZ 2001, Nr. 50, S. 46, 09.12.2001.
National Research Council: Zinc. Reference Intakes for Vitamin A, Vitamin K, Arsenic, Boron, Chromium, Copper, Iodine, Iron, Manganese, Molybdenum, Nickel, Silicon, Vanadium, and Zinc. The National Academies Press: Washington; 2001.
Prasad, AS., et al.: Zinc supplementation decreases incidence of infections in the elderly: effect of zinc on generation of cytokines and oxidative stress. In: Am J Clin Nutr. 2007.
Sinha-Hikim, I. et al.: Androgen receptor in human skeletal muscle and cultured muscle satellite cells: up-regulation by androgen treatment. In: J. Clin. Endocrinol. Metab. Bd. 89 (2004), S. 5245–5255.
Singh, R. et al.: Testosterone inhibits adipogenic differentiation in 3T3-L1 cells: nuclear translocation of androgen receptor complex with beta-catenin and T-cell factor 4 may bypass canonical Wnt signaling to down-regulate adipogenic transcription factors. In: Endocrinology. Bd. 147 (2006), S. 141–154.
Wu, F.: Guideline for Male Testosterone Therapy: A European Perspective. J. of Clinical Endocrinology & Metabolism, Vol. 92-2, 2007.
Zitzmann M. : Die Therapie des Hypogonadismus des Mannes. Internist 2008; 49 S. 559–569.
Autor: Thomas Koch www.ironhealth.de (Lizenzübernahme durch Übertragung Fitnessworld24.net auf Konzelmanns.de)